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Wissenswertes über Ohrwürmer
Fälschlicherweise oft auch "Ohrenzwicker" oder "Ohrenkneifer" genannt, wird der Ohrwurm (Forficula auricularia) viel zu häufig völlig sinnlos bekämpft. Er krabbelt weder in unsere Ohren, noch kneift er uns mit seinen Zangen. Diese setzt er nur als Waffe gegen seine Feinde ein, benutzt sie beim Fressen, bei der Paarung, beim Aushöhlen der Brutkammer sowie beim Entfalten der Hinterflügel. Er ist somit für den Menschen völlig ungefährlich. Ganz im Gegenteil, er kann als Blattlausbekämpfer sogar von großem Nutzen für viele Pflanzenliebhaber sein.
Zu Unrecht bekämpft: Ohrwürmer sind sehr nützlich für den Menschen.
Lebensraum
Obwohl sie zu den Fluginsekten gehören, tummeln sich Ohrwürmer meist am Boden, an Pflanzen oder auch in Ritzen von Baumstämmen. Sie sind nachtaktiv, tagsüber finden Sie Unterschlupf in dunklen Verstecken.
Nahrung
Als lichtscheues Insekt begibt sich der Ohrwurm nachts auf Nahrungssuche. Auf seinem Speiseplan stehen bevorzugt Blattläuse. Bei Mangel an Blattläusen ernährt er sich als Allesfresser auch von Pflanzen, er ist dann auch an Gemüse, Obst oder Blumen zu finden.
Aufgrund ihrer Nahrungsvorliebe tragen Ohrwürmer wesentlich zur Bekämpfung von Blattläusen bei. Auch Spinnmilben und Insekteneier werden von ihnen nicht verschmäht. Ohrwürmer können als Helfer zur natürlichen Schädlingsbekämpfung angesiedelt werden, so spart man sich als Gartenfreund mit diesem Nützling den Griff zu umweltbelastenden, chemischen Mitteln.
Ohrwürmer unterstützen
Sie können diese nützliche Insekten nicht bekämpfen, sondern bewusst fördern, indem Sie auf chemische Pflanzenschutzmittel verzichten und ihnen Unterschlupfmöglichkeiten anbieten:
- In speziellen Ohrwurm-Schlafröhren fühlen sich die kleinen Insekten besonders wohl. Diese können über einen Aststummel gestülpt werden.
- Sie können Tontöpfe mit Stroh, Heu oder Holzwolle füllen. Sollen sich Vögel nicht die Füllung für ihren Nestbau holen, empfiehlt sich ein engmaschiges Netz bzw. Draht davor.
- Ohrwürmer überwintern im Boden und in Verstecken, selten überwintern sie in diesen Tontöpfen. Wir empfehlen daher, die Töpfe im zeitigen Frühjahr neu zu befüllen
- Stülpen Sie den Topf über einen Pfahl oder hängen Sie ihn an einem Baum auf. Dabei muss der Topf unbedingt Kontakt mit dem Stamm oder einem Ast haben, sonst können die Ohrwürmer nicht hineinkrabbeln.
- Vorzugsweise bringt man den Unterschlupf in der Nähe von Pflanzen an, die von Blattläusen befallen sind.
Der Topf muss am Stamm anliegen, damit Ohrwürmer hineinkrabbeln können.
Häufige Fragen – FAQ
Können Ohrenzwicker zwicken?
Auch wenn die umgangssprachliche Bezeichnung etwas anderes vermuten lässt, sind Ohrenzwicker oder Ohrenkneifer für uns Menschen komplett harmlos. Mit ihrem Hinterleib können sie uns weder zwicken noch kneifen oder beißen.
Wie kann ich Ohrwürmer als Nützlinge im Garten ansiedeln?
Ohrwürmer sind nachtaktiv, sie freuen sich über eine dunkle Unterschlupfmöglichkeit für den Tag. Für einen gezielten Einsatz gegen Schädlinge bringen Sie die Töpfe oder Schlafröhren direkt an den von Blattläusen befallenen Pflanzenteilen an.
Wie bringe ich die Unterschlupfmöglichkeit für Ohrwürmer an?
Ohrwürmer besitzen zwar Flügel, benutzen diese aber kaum. Der Unterschlupf muss direkt an einem Ast oder Baumstamm anliegen, nur so können die Tiere direkt ins Versteck krabbeln.
