Mauerbienen
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Mauerbienen

Maximieren Sie den
BestÀubungserfolg in Ihrem
Obst- oder GemĂŒseanbau

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Mauerbienen: Fleißige Helfer im Obst- und Gartenbau

Mauerbienen gehören zu den Wildbienen. Etwa 50 verschiedene Arten der Mauerbiene sind in Mitteleuropa ansÀssig, ihr Aussehen und Ihre Lebensweise unterscheiden sich von Art zu Art erheblich. Zu den in Deutschland am hÀufigsten vorkommenden Arten gehören die Gehörnte Mauerbiene (Osmia cornuta) sowie die Rostrote Mauerbiene (Osmia bicornis).

BestÀubungsleistung

Die beiden einheimischen Mauerbienenarten Gehörnte Mauerbiene und Rote Mauerbiene eignen sich optimal als BestĂ€uber fĂŒr den gewerblichen Obstanbau und in privaten GĂ€rten. Der Flugradius der Gehörnten und der Roten Mauerbiene betrĂ€gt nur wenige Hundert Meter, somit sollten in der unmittelbaren Umgebung des Nistplatzes viele BlĂŒhpflanzen vorhanden sein. Bevorzugt werden die BlĂŒten von Stein- und Kernobst angeflogen, weshalb Mauerbienen ausgezeichnete BestĂ€uber fĂŒr den Obstanbau sind.

Die Hauptflugzeit der Gehörnten Mauerbiene findet ab Mitte MĂ€rz bis Ende Mai statt, sie ist daher besonders geeignet zur BestĂ€ubung von Steinobst (z.B. Mirabellen, Kirschen). Die Rostrote Mauerbiene fliegt etwas spĂ€ter, sie startet ab Mitte bis Ende April und fliegt bis Ende Juni. Sie ist somit ein idealer BestĂ€uber fĂŒr spĂ€teres Steinobst (z.B. Zwetschgen) und Kernobst (z.B. Äpfel und Birnen), Erdbeeren, Himbeeren sowie Johannis- und Stachelbeeren

Verschiedene Untersuchungen haben gezeigt, dass Mauerbienen viel effizienter beim BestÀuben vieler Obstsorten sind als Honigbienen.

BestÀubungsleistung der HonigbieneBestÀubungsleistung der Mauerbiene

Die BestĂ€ubungsleistung der Mauerbiene bei ApfelblĂŒten ist etwa 80-fach besser als die der Honigbiene (Quelle: Schweizerische Bienen-Zeitung, 123 (2000), Heft 10, S. 593-595). Das hat unter anderem folgende Ursachen:

  • Mauerbienen fliegen bereits bei niedrigeren Temperaturen und Nieselregen aus wĂ€hrend die Honigbiene erst ab frĂŒhlingshafteren 12° C emsig wird.
  • Die Rostrote und die Gehörnte Mauerbienen zĂ€hlen zu den sogenannten "Bauchsammlerbienen": Bei den Weibchen dieser Art ist die Unterseite des Hinterleibs dicht behaart. In dieser "BauchbĂŒrste" sammeln sie den Pollen trocken. Bei der nĂ€chsten BlĂŒte wird dieser besser auf die Narbe ĂŒbertragen als der mit Nektar angefeuchtete Pollen im Pollenhöschen der Honigbiene.
  • Viele Obstsorten wie zum Beispiel Apfel-, Birnen- und SĂŒĂŸkirschenbĂ€ume sind selbststeril (vereinfacht gesagt fĂŒhrt der eigene Pollen nicht zur Befruchtung der BlĂŒten, stattdessen wird ein anderes Exemplar der gleichen Art als "Pollenspender" benötigt). Daher ist es von Vorteil, dass Mauerbienen schnell und oft zwischen den BĂ€umen wechseln und nicht systematisch einen Baum "absammeln", wie es Honigbienen tun.

Mauerbienen weichen der Honigbiene ĂŒbrigens auf der BlĂŒte aus, die Honigbienen werden somit nicht verdrĂ€ngt. Sie stellen deshalb keine Konkurrenz zur Honigbiene dar.

Brutverhalten

Mauerbienen sind EinzelgÀnger, sie bauen ihre Nester allein und versorgen ihre Brutzellen und die darin abgelegten Larven ohne die Hilfe von Artgenossen. Sie werden deshalb auch als Einsiedler- oder SolitÀrbienen bezeichnet. Es werden keine Staaten oder Völker gebildet und es gibt auch keine Königin wie es zum Beispiel bei Honigbienen oder Hummeln der Fall ist.

Die Rote Mauerbiene beispielsweise legt ihre Brutzellen hintereinander in der Brutröhre an (Linienbau). Sie kann wĂ€hrend der Eiablage das Geschlecht der Nachkommen bestimmen. Aus befruchteten Eiern schlĂŒpfen Weibchen. Diese werden in der Brutröhre zuerst abgelegt. Die zuletzt in der Brutröhre gelegten Eier werden nicht befruchtet und entwickeln sich zu MĂ€nnchen, die dann folglich im FrĂŒhjahr als erste schlĂŒpfen. Wenige Tage spĂ€ter folgen die Weibchen und es kommt zur Paarung.

Lebenszyklus der Mauerbiene

Mauerbienen beginnen zeitig nach dem Schlupf mit der Paarung.

Die begatteten Mauerbienen-Weibchen suchen sich geeignete Nistmöglichkeiten mit guten Nahrungsquellen in der NÀhe, wo sie in den nÀchsten Wochen ihre Eier ablegen.

Aus den Eiern entwickeln sich wenige Tage spÀter Larven. Diese ernÀhren sich vom Pollenvorrat.

Nach einigen HĂ€utungen entwickelt sich die Larve zu einer Puppe. Bei den meisten Arten spinnt sich die Larve dafĂŒr in einen Kokon ein, worin sie sich in ein fertiges Insekt entwickelt.

EingehĂŒllt in ihrem natĂŒrlichen Kokon ĂŒberwintern die Puppen in den NistgĂ€ngen. Dabei sind sie auch vor Frost und kalten Temperaturen geschĂŒtzt.

Die fertig entwickelten Bienen schlĂŒpfen im FrĂŒhling, je nach Art etwas frĂŒher oder spĂ€ter. Zuerst kommen die MĂ€nnchen, im Anschluss die Weibchen.

Mauerbienen nisten je nach Art in vorhandenen HohlrĂ€umen, in sandigen Böden (diese Arten werden auch "Steilwandbewohner" genannt), in markhaltigen PflanzenstĂ€ngeln, Totholz oder sogar in leeren SchneckenhĂ€usern. Die grĂ¶ĂŸte Gruppe bilden die Hohlraumbewohner, zu denen auch die Gehörnte und die Rote Mauerbiene zĂ€hlen. Hohlraumbewohnende Mauerbienen nutzen zur Eiablage zum Beispiel FraßgĂ€nge von KĂ€fern. Da natĂŒrlich vorkommende HohlrĂ€ume immer weniger werden, ist das Bereitstellen von Wildbienenhotels ein wichtiger Beitrag zum Artenschutz.